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t-lab | Holzarchitektur und Holzwerkstoffe

Aktuelles

Beiträge bei der Deutschen Holzschutztagung

04. / 05. April 2019 in Dresden

Computerunterstützte Reparatur pilz- und insektengeschädigter Knotenpunkte in historischen Holztragwerken

Diplom-Holzingenieur (FH) Reiner Klopfer, TU Kaiserslautern

Historische Holzkonstruktionen prägen seit Jahrhunderten unseren baulichen kulturellen Hintergrund und sind oft als Denkmale eingestuft. Sie sind jedoch bei fehlender Pflege und mangelndem Unterhalt auch anfällig für biotische Holzschädlinge, was Reparaturmaßnahmen an den tragenden Konstruktionshölzern erfordert. Die oft komplexen Knotenverbindungen werden an und in den Baudenkmalen repariert, dafür wird vor Ort eine „Baustellenwerkstatt“ eingerichtet, die Reparaturstücke werden hergestellt, oft mehrmals angepasst und eingebaut. Hierbei können Ungenauigkeiten an den Verbindungen nicht ausgeschlossen werden.

Mit den heutigen Möglichkeiten der geometrischen Erfassung durch handgeführte Scanner können die Knotenverbindungen sowie Anschlüsse an die verbleibenden Hölzer einfach und exakt erfasst werden. Aus diesen Daten lassen sich Reparaturstücke digital entwerfen, die Einbaumöglichkeiten und Hindernisse können zunächst virtuell geprüft werden. Die Daten werden auch für die computerunterstützte Fertigung verwendet, das geplante Reparaturstück kann auf geeigneten Abbundanlagen gefertigt und ohne mehrmalige Anpassarbeiten dann auf der Baustelle eingebaut werden.

Im Gegensatz zur traditionellen Ausführung von Reparaturarbeiten verändert sich mit diesem neueren Ansatz auch der Arbeitsablauf, der Einbau der Reparaturstücke ist nicht mehr unmittelbar nach einem Gesundschnitt möglich.

Diese Vorgehensweise mit der Verknüpfung bestehender Technologien der 3DGeometrieerfassung und des computergestützten Abbundes bietet die Chance, unterstützend für Zimmereien und Restaurierungsbetriebe hochpräzise Reparaturstücke an komplexen Knotenverbindungen im historischen Holzbau herstellen zu können.

 

Einsatzpotentiale von acetyliertem Buchenholz in Brücken und Türmen

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf, TU Kaiserslautern

Die Untersuchungen zu den Festigkeitseigenschaften und der Wirkung des Acetylierungsprozesses auf die Verklebung und der Einfluss der Querzugfestigkeit auf die Zugfestigkeit sind noch nicht abgeschlossen und durch weitere Forschungen zu ergründen. Die ersten Versuche zu acetyliertem Furnierschichtholz zeigten aufgrund der festgestellten geringen Festigkeitsstreuungen durch den Homogenisierungseffekt sehr hohecharakteristische Festigkeitswerte. Gelingt es, ein wirtschaftliches Fertigungsverfahren zur Herstellung von stabförmigen Bauteilen aus acetyliertem Furnierschichtholz zu entwickeln, steht der Umsetzung von bewitterten, filigranen Tragwerken aus heimischem Buchenholz für Brücken und Türme nichts mehr im Wege.