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letzte aktualisierung 13.02.2015




 

 




 
 
kybernetik
 
 

 

 


 
 

Der vom amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener (1894-1964) geprägte Begriff der Kybernetik beschreibt die wissenschaftliche Forschungsrichtung, die vergleichende Betrachtungen über Systemzusammenhänge und sich gegenseitig bedingende Gesetzmäßigkeiten im Ablauf von Steuerungs- und Regelungskreisläufen anstellt. Das Erkennen der strukturellen Gemeinsamkeiten solcher Vorgänge innerhalb unterschiedlicher wissenschaftlicher Forschungsrichtungen, wie der damals aufkeimenden Informationstechnologie, sowie der Physik, Bio-, Psycho-, Soziologie und weiteren Sparten, bereitete den Weg für zehn wegweisende interdisziplinäre Konferenzen, „Macy Conferences on cybernetics“ (1946-1953), deren Inhalte als Grundlage der heutigen wissenschaftlichen Kybernetik gelten.

Kybernetische Systeme sind, egal innerhalb welcher Fachrichtung betrachtet, (komplexe) Gesamtsysteme, deren einzelne Teile interdependent verwoben sind und so in der Wirkung auf die anderen Teile und das Gesamtsystem zurückkoppeln und diese interaktiv prägen. Die Kybernetik befasst sich mit dem Untersuchen und Beschreiben dynamischer Systemstrukturen und deren Regelungszusammenhängen, nicht mit reinen Ist-Zuständen.

Die Kybernetik in der Architektur untersucht architektonische Gesamtsysteme, deren Teile in kybernetischer Beziehung zueinander und zum Ganzen stehen, und deren Strukturprinzipien – im Fall der Hauskybernetik mit dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit und Effizienz von Stadt, Haus, Konstruktion, Material und Technik.